AfricaConnect – We finance progress

Unternehmen, die im Bereich bessere Arbeitsplätze bereits hohe Standards, die über die Mindestanforderungen hinausgehen, vorweisen können oder diese umsetzen möchten, können Zinsvergünstigungen oder einen Zuschuss erhalten. Dies ist durch eine der folgenden Maßnahmen möglich.

Living Wages

• Existenzsichernde Löhne (Living Wages) ermöglichen Mitarbeitenden und ihren Familien einen angemessenen Lebensstandard.
• Dies kann über anerkannte Zertifikate wie SAI oder fair wage offiziell nachgewiesen werden. Alternativ kann die Berechnung anhand der „Roadmap on Living Wages“ der IDH – The Sustainable Trade Initiative zusammen mit dem AfricaConnect-Team ermittelt werden. Bei Bedarf wird anschließend ein Maßnahmenplan aufgestellt, um die Lücke zu schließen.

Zertifizierte Arbeitsbedingungen

• Arbeitsbedingungen mit hohen Standards, u.a. in den Bereichen Arbeitnehmendenrechte und Umgang mit den Mitarbeitenden, können beispielsweise mit den Zertifikaten SA8000 und For life nachgewiesen werden. Die Anforderungen müssen über die nationalen gesetzlichen Anforderungen und die sozialen Mindeststandards von AfricaConnect hinausgehen.
• Außerdem fördert AfricaConnect Arbeitssicherheitsmanagementsysteme, die nach ISO 45001 zertifiziert sind und damit hohe Arbeits- und Gesundheitsschutzstandards im Unternehmen sicherstellen.

Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen

Diese unterstützt AfricaConnect mit einem nicht rückzahlbaren Zuschuss. Darunter fallen Trainings, die über verpflichtende Bildung, die zur Ausführung des aktuellen Jobs notwendig ist, hinausgehen. Der Zuschuss kann dabei maximal die Hälfte der anfallenden Kosten decken.

Noch immer sind Frauen auch in Afrika bei der wirtschaftlichen Partizipation benachteiligt. Vor allem junge Frauen haben oft schlechtere Aufstiegschancen, bekommen ein geringeres Gehalt und leiden unter schlechteren Arbeitsbedingungen als Männer. AfricaConnect setzt sich für Chancengleichheit und die Stärkung von Frauen in der Wirtschaft ein. Bei diesen Themen stützt sich AfricaConnect auf die 2X Challenge, eine G7-Initiative, die international Entwicklungsbanken und den Privatsektor inspirieren soll, in Frauen zu investieren. Sie stellt den Rahmen, um weibliches Unternehmertum und Management sowie insbesondere auch gleichberechtigte Beschäftigungsverhältnisse zu unterstützen.

Um die 2X Challenge zu erfüllen und damit eine Zinsreduktion zu erhalten, muss mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt werden:

• Eigentümerin/Gründerin: ≥ 51% Anteil weiblicher Eigentümerinnen ODER weibliche Gründerin
• Führungskräfte: ≥ 20-30% Frauenanteil im Senior Management (je nach Sektor) ODER ≥ 30% Frauenanteil im Vorstand
• Mitarbeiterinnen: ≥ 30-50% Frauenanteil in der Belegschaft (je nach Sektor) UND ein qualitativer Indikator (z.B. Women Career Advancement Initiative, Antidiskriminierungsrichtlinien, u.a.)
• Produkte für Frauen: Produkte oder Services kommen speziell oder vorwiegend Frauen zugute

Im Bereich der Lieferketten bietet AfricaConnect Darlehensnehmern zwei unterschiedliche Wege an, um eine Zinsreduktion zu erhalten. Durch Gütesiegel oder die Mitgliedschaft bei einer Lieferketteninitiative können soziale und umweltbewusste Standards entlang der Lieferkette nachgewiesen werden.

Gütesiegel

• Gütesiegel sind auf Produkten zu finden und geben Konsumentinnen und Konsumenten eine Orientierung bei der Auswahl eines Produktes. Um ein solches Gütesiegel zu erhalten, müssen Produkte festgelegte Standards im Umwelt- oder Sozialbereich erfüllen – entweder entlang der gesamten Lieferkette oder in der Produktion/beim Rohstoff.
• Je nach Gütesiegel, Branche und Produkt müssen 50-80% des Umsatzes durch Produkte mit Gütesiegeln generiert werden.
• AfricaConnect akzeptiert beispielsweise fairtrade, Rainforest Alliance, FSC, Fair for life, Demeter und GOTS Gütesiegel.

Lieferketteninitiativen

• Unternehmen können sich Lieferketteninitiativen anschließen, die von den Mitgliedsunternehmen die Selbstverpflichtung zur Umsetzung gewisser Standards entlang der Lieferkette fordern. Sie bieten gleichzeitig Unterstützung zur Risikoeinschätzung und zur Umsetzung von fairen und umweltverträglichen Lieferketten an. Für eine zusätzliche Förderung durch AfricaConnect müssen innerhalb von drei Jahren zwei Drittel der Zuliefererbetriebe mit erhöhtem Risikoprofil durch unabhängige Auditoren geprüft werden.
• Sedex, BSCI Amfori und SAI – Sustainable Agriculture Initiative Platform erfüllen beispielsweise die von AfricaConnect definierten Anforderungen.

AfricaConnect möchte insbesondere Unternehmen attraktive Konditionen anbieten, die mit ihren Investitionen dazu beitragen, die Auswirkungen des globalen Temperaturanstiegs zu begrenzen und sich aktiv für den Kampf gegen den Klimawandel einsetzen.

Erneuerbare Energien als Geschäftsmodell

• Im Hinblick auf Klimaneutralität spielt der Ausbau erneuerbarer Energien eine zentrale Rolle. Insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern, in denen häufig immer noch ein Großteil der Energieversorgung aus fossilen Energieträgern gewährleistet wird, erzielen klimaneutrale Energiesysteme einen besonders positiven Impact.
• Um diese positive Auswirkung in Afrika zu unterstützen, erhalten Unternehmen, deren Geschäftsmodelle auf dem Ausbau erneuerbarer Energien basieren, eine Zinsreduktion. Darunter fallen beispielsweise Anbieter von Erneuerbaren Energiesystemen.

CO2-Reduktionsziele

• Um eine langfristige Reduzierung des CO2-Ausstoßes zu bewirken, möchte AfricaConnect Unternehmen unterstützen, die sich ambitionierte langfristige Ziele setzen, um ihren CO2-Fußabdruck bis 2030 signifikant zu reduzieren oder ihre Prozesse bis 2050 klimaneutral zu gestalten.
• Unternehmen, die sich zur Erreichung dieses Ziels bei der Science-based Targets Initiative (SBTI) registrieren und die dort definierte Vorgehensweise (u.a. Erarbeitung von Reduktionszielen und anschließende Validierung durch die Initiative) befolgen, erhalten eine Zinsreduktion nach Abgabe der Bereitschaftserklärung.

Bauliche Maßnahmen

• Letztlich können auch bauliche oder infrastrukturelle Veränderungen eine Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bewirken, bspw. durch die Installation einer Photovoltaik -Anlage.
• Eine Zinsreduktion wird gewährt, sofern durch die eingeleitete Maßnahme 20% des Energieverbrauchs z.B. durch energetische Sanierungen reduziert oder durch den Aufbau Erneuerbarer Energiesysteme substituiert werden.