Langfrist-Finanzierungen: wichtige Grundlage für wirksame Entwicklung

Meldung vom 08.11.2017

Wie sorgt die DEG dafür, dass Unternehmen in Entwicklungsländern investieren können?

In vielen Entwicklungsländern gibt es kaum Zugang zu langfristigen Finanzierungen, da diese Länder oft als risikoreich eingeschätzt werden. Ohne langfristiges Kapital können Unternehmen nicht investieren und keine Arbeitsplätze schaffen. Die DEG stellt daher Unternehmen, die in Entwicklungsländern investieren, langfristige Finanzierungen aus eigenen Mitteln bereit. Diese Finanzierungen werden zu Marktkonditionen vergeben. Das heißt, dass Unternehmen, die etwa ein DEG-Darlehen erhalten, dies mit Zinsen zurückzahlen müssen.

Wie finanziert die DEG Unternehmen in Entwicklungsländern?

Die DEG erreicht Unternehmen in den Partnerländern auf zwei Wegen: zum einen finanziert sie Unternehmen direkt mit Darlehen und Beteiligungen. Außerdem stellt sie lokalen Banken und anderen Financiers, wie etwa Fonds, Kapital bereit, die in Entwicklungsländern insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnittenen Langfristfinanzierungen versorgen und sie beraten. Damit wird es lokalen Unternehmen ermöglicht, sich weiter zu entwickeln und zu investieren. Dabei hält sich die DEG strikt an alle gesetzlichen Vorgaben und Richtlinien des Bundes und der OECD.

Wie engagiert sich die DEG bei dem Gaskraftwerk Azura in Nigeria?

Azura ist ein Gaskraftwerk in Nigeria, für das die DEG – neben weiteren Entwicklungsfinanzierern und Kapitalgebern – ein langfristiges Darlehen bereitgestellt hat. Kreditnehmer ist die Azura Power West Africa Ltd. mit Sitz in Nigeria. Das Kraftwerk soll planmäßig im kommenden Jahr fertiggestellt werden. Es dient dazu, die Energieversorgung des Landes zu verbessern. Rund 7 Millionen Menschen können darüber mit Strom versorgt werden.

Wie können private Kapitalgeber für Investitionen in wenig stabilen Entwicklungsländern gewonnen werden?

Das DEG-Engagement zielt auch darauf ab, private Kapitalgeber für Investitionen in Entwicklungsländern mit oftmals wenig stabilen Rahmenbedingungen zu gewinnen. Um Risiken zu mindern, kann die Nutzung so genannter Offshore Financial Centres hilfreich sein. Diese verfügen zum Beispiel über eine rechtliche Infrastruktur, die den Anforderungen von Investoren, die in Unternehmen in Entwicklungsländern investieren wollen, in puncto Rechtssicherheit genügen. Insgesamt hat die DEG 2016 mit ihren 1,6 Milliarden Euro Finanzierungen rund 6,6 Milliarden Euro private Mittel mobilisiert - eine erhebliche Hebelwirkung.

Inwieweit nutzt dieses Engagement den Menschen in den Entwicklungsländern?

Die von der DEG mitfinanzierten Unternehmen beschäftigen zum Beispiel rund 800.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie zahlen pro Jahr 1,5 Milliarden Euro Steuern. Einnahmen, die in Entwicklungsländern Investitionen etwa in Infrastruktur, Bildung und Gesundheit ermöglichen. Nachhaltigkeitsgesichtspunkte spielen eine besondere Rolle: die von der DEG mitfinanzierten Energieversorger produzieren 17 Terrawattstunden (TWh) Strom aus erneuerbarer Energie jährlich – Strom für 19 Millionen Menschen.

Weitere Informationen zum DEG-Engagement im Finanzsektor und zur Rolle von Offshore Financial Centres finden Sie hier.