Gesundheit per App

Wer in Kenia zum Arzt muss, geht dafür meist in eine Klinik. Kleine und mittelgroße Krankenhäuser sind die wichtigsten Gesundheitsanbieter vor Ort. Doch die Kliniken stehen vor großen Herausforderungen – insbesondere bei der Planung von Ressourcen.
So werden nahezu alle administrativen Arbeiten manuell erledigt, was zu Mehraufwand und hohen Verwaltungskosten führt. Gleichzeitig sind Medikamente in den Kliniken oftmals nicht in ausreichenden Mengen vorhanden. Und auch Fehldiagnosen sind immer wieder ein Problem.

Jetzt hat das IT-Unternehmen MicroClinic Technologies (MCT) aus Nairobi eine App entwickelt, die eine Lösung für genau diese Herausforderungen bietet. Die DEG kofinanziert das Vorhaben aus dem Up-Scaling-Programm, mit dem sie innovative Geschäftsmodelle fördert.

Das Cloud-basierte Management-Informationssystem mit dem Namen "ZiDi" unterstützt Krankenhausmitarbeiter beim Patientenmanagement, in dem es Patientendaten speichert, die Kosten von Behandlungen berechnet und eine elektronische Abrechnung mit den Krankenversicherungen ermöglicht. Gleichzeitig wird die Qualität der Krankheitsbefunde verbessert. So können die Ärzte die Symptome ihrer Patienten online eintragen und erhalten auf Basis eines speziellen Algorithmus eine Liste wahrscheinlicher Diagnosen. Außerdem umfasst die App eine Echtzeit-Nachverfolgung der Medikamentenbestände und meldet sich, wenn Nachbestellungen getätigt werden müssen.

Die App funktioniert sowohl auf Desktop-PCs als auch Notebooks und Tablets. Neben der Software bietet MCT auch Komplettpakete inklusive Hardware, technischer Unterstützung, Schulungen für die Mitarbeiter der Kliniken sowie einen 24-Stunden-Hotline-Service. Daneben verfügt MTC über ein innovatives Bezahlsystem: Die Kliniken bezahlen mittels Mobile-Banking eine festgelegte Gebühr pro Behandlung, die zwischen 30 und 65 Cent beträgt.

Derzeit nutzen neun Krankenhäuser in Kenia die ZiDi-App. Bis zum Ende des Jahres sollen es 250 sein.