Meldung vom 10.07.2015 / DEG

Ingwer aus Äthiopien

Ob im Tee, im Smoothie oder in der Suppe - Ingwer ist "in". Die Wurzel mit der fruchtig-scharfen Note ist heute fester Bestandteil der modernen Küche und wird als Heilmittel eingesetzt. Angebaut wird Ingwer unter anderem in Äthiopien. In dem sogenannten "Ginger belt", eine Region südwestlich von Addis Abeba, pflanzen und ernten vor allem Kleinbauern das Wurzelgewächs. 80 Prozent der äthiopischen Ingwerernte sind für den Export bestimmt. Doch besonders einträgliche Märkte wie die Europäische Union können nur schwer bedient werden, da nur wenige äthiopische Produzenten die EU-Standards erfüllen. Die Gründe sind mangelhafte Hygiene bei Aufzucht, Lagerung und Transport, aber auch der fehlender Zugang zu Handelsmärkten.

Die DEG kofinanziert aus Mitteln des develoPPP.de-Programms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) jetzt ein Vorhaben mit dem Ziel, die Produktivität beim Ingwer-Anbau zu steigern und so das Einkommen von rund 700 Kleinbauern zu verbessern. Privater Partner ist das niederländische Unternehmen Lithos, das Gewürze aus Afrika importiert. Gemeinsam mit Eden, einem lokalen Unternehmen, das Gewürze von lokalen Bauern ankauft, sie verarbeitet und verpackt, fördert Lithos verbesserte Anbau- und Erntepraktiken von Ingwer und die Verbreitung von weiteren Gewürzpflanzen.

Dazu erhalten die Kleinbauern Ingwer- und Kurkumasamen und werden zu Anbautechniken, Krankheitsbewältigung, Lagerung und Verwaltung geschult. Zudem stellt Eden in seinem Verarbeitungsbetrieb auf modernisierte Methoden um. Künftig werden dort die Wurzeln mechanisch geschnitten und künstlich getrocknet.

Gemeinsam mit dem äthiopischen Verband der Gewürz- und Kräuterproduzenten entwickeln Lithos und Eden nationale Standards für Ingwer- und Kurkumawurzeln und etablieren Stichprobenverfahren zur Überprüfung. Davon profitieren Bauern, verarbeitende Unternehmen und Händler.

Investitionen im Agrarsektor, die die lokale Wertschöpfung steigern, fördert die DEG gezielt. 2014 stellte sie dafür 131 Mio. EUR bereit.

Ein Bauer bei der Ingwer-Ernte in Äthiopien

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