Inklusiver Online-Handel für Ostafrika

Bis heute haben in Afrika circa 750 Millionen Menschen mit niedrigem oder mittlerem Einkommen nur eingeschränkten Zugang zu Waren des täglichen Bedarfs oder müssen dafür lange Wege und hohe Preise in Kauf nehmen. Um den unterversorgten ostafrikanischen Verbrauchermarkt zu erreichen, setzt das 2013 gegründete kenianische Online-Handelsunternehmen Copia Global auf Kundenorientierung, ein eigenes Liefersystem, den Einsatz von Technologien und ein Zwischenhändlermodell. Der schnell wachsende Einzelhändler zählt in Kenia und Uganda inzwischen mehr als 1.000 Beschäftigte, rund 35.000 Zwischenhändler und mehr als eine Millionen Kunden.

Im Jahr 2018 unterstützte die DEG mit ihrem Up-Scaling Programm das junge Unternehmen mit einer Anschubfinanzierung von rund einer Dreiviertelmillion Euro, die für den Aufbau des „Letzte-Meile“-Liefersystems und der technologischen Infrastruktur genutzt wurde. Nachdem sich Copia auf dem Markt etablieren konnte, beteiligte sich die DEG 2022 mit 7,5 Mio. US-Dollar an Copia. Die Beteiligung ist Teil eines Finanzierungspakets von insgesamt rund 50 Mio. US-Dollar, das dabei hilft, die Expansionspläne des Unternehmens voranzutreiben.

Um seine Zielgruppe zu erreichen, setzt Copia auf ein Netzwerk von tausenden ortsansässigen, überwiegend weiblichen Kleinstunternehmen wie zum Beispiel Kioskbetreiberinnen. Copia-Kunden können dort ihre Waren bestellen und in Empfang nehmen – und das ohne eigenes Bankkonto, Internetanschluss oder eigene Lieferadresse. So können auch sie am Online-Handel teilnehmen. Die Kleinstunternehmen profitieren von Einkommenssteigerungen durch ihre Zwischenhändlertätigkeit und können von Copia bereitgestellte Finanzdienstleistungen nutzen.