Meldung vom 22.06.2015 / DEG
Gazelle, Steinbock & Co. - Ökotourismus in Ägypten
Mit der ägyptischen Revolution 2011 kam der Tourismus im Land nahezu zum Erliegen. Seit vergangenem Sommer setzt eine vorsichtige Erholung des Badetourismus am Roten Meer ein. Dort an der Küste liegt auch der Wadi-el-Gemal-Nationalpark. Es ist mit 7.000 Quadratkilometern das kleinste Naturschutzgebiet der Arabischen Wüste, beherbergt aber viele Tierarten wie wilde Kamele, die Dorkasgazelle und den Nubischen Steinbock. Im Seegebiet des Parks leben unter anderem Seekühe, Delfinen und Meeresschildkröten. Doch dem Schutzgebiet fehlt es an geeigneter Infrastruktur. Daher blieb der Nationalpark von Touristen bislang weitestgehend unbeachtet.
Etablierung von Eco-Tourismus-Standards
Die DEG kofinanziert aus Mitteln des develoPPP.de-Programms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) jetzt ein Vorhaben mit dem Ziel, die touristische Entwicklung des Wadi-el-Gemal-Nationalparks gemäß strenger Eco-Tourismus-Standards zu fördern. Hierzu wird das Besucherzentrum am Parkeingang instandgesetzt und in enger Kooperation mit der Nationalparkbehörde durch Veronaland, die ägyptische Tochtergesellschaft des italienischen Tourismusunternehmens Marsa Alam, betrieben.
Bislang gelangen Touristen, ohne für den Eintritt zu zahlen, in den Nationalpark und bewegen sich dort frei, was bereits zur Degradation von Teilen des Schutzgebietes geführt hat. Zukünftig werden Eintrittsgebühren an die Nationalparkbehörde gezahlt und Besucher können das Gebiet bei geführten Touren und anderen Aktivitäten wie Wanderungen, Mountainbiking in der Wüste und Tierbeobachtungen entdecken. Veronaland betreibt in der Pufferzone des Nationalparks ein Hotel mit 320 Beschäftigten und bietet den Hotelgästen die Teilnahme an den verschiedenen Freizeitaktivitäten im Park an.
Die rund 7.000 heimischen Beduinen werden in die Aktivitäten eingebunden und informieren über Geschichte und Kultur der Region. Im Besucherzentrum werden zudem lokal hergestellte, traditionelle Handwerkswaren verkauft. Das schafft Arbeitsplätze und Einkommen in den Nachbargemeinden des Nationalparks.
Die DEG fördert gezielt Engagements in der Tourismusbranche, die auf Nachhaltigkeit und Verantwortung setzen – Schlüsselfaktoren für eine Finanzierung in diesem Sektor.
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